Wow, da ist gerade viel in Bewegung im Akazienkiez! Geschlossene Geschäfte wie das Café Wohnzimmer, jene, die die Schließung noch abwehren wollen wie der Bioladen Ährensache. Aber es gibt auch Lichtblicke.
Mein Streifzug begann im schönsten Sonnenschein am Kaiser-Wilhelm-Platz 3, wo in die ehemalige Filiale der Berliner Bank jetzt die Radiologie Berlin Schöneberg eingezogen ist. Praktisch unmittelbar daneben hat jetzt auch die Deutsche Bank Ihre Filiale geschlossen. Für die 460 qm wird ein Nachmieter gesucht.
Auf der Ecke Hauptstraße / Akazienstraße ist nun das letzte Gerüst abgebaut. Selten hat sich eine Baustelle so viele Jahre hartnäckig gehalten. Endlich darf das Eckhaus, in dem unten die Commerzbank die Stellung hält, die neue Fassade zeigen.
Bereits wenige Schritte in die Akazienstraße hinein, stimmt aber einiges nicht. Im seit Wochen geschlossenen Blumenladen hängt ein Gedicht – oder eher eine Anklageschrift. Viele Restaurants buhlen um Gäste. Ein schwieriges Umfeld für eine Neueröffnung mit der Weinbar in der Akazienstraße 3. Weiter die Straße abwärts in der Nummer 21 zeigt der leere Laden Fichu des verstorbenen Oleg Ilyapour ein letztes Erinnerungsfoto. Leider nicht mehr im Kiez ist das Café Wohnzimmer in der Merseburger Straße 8 Ecke Apostel-Paulus-Straße.
Und nur einen Steinwurf entfernt kämpft der Bioladen Ährensache in der Apostel-Paulus-Straße 40 um das nackte Überleben. Der Vermieter hat nach über 21 Jahren gekündigt. Am 31. März soll Schluss sein. Um dies noch abzuwehren, haben die Inhaber eine Petition gestartet und damit bereits knapp 2500 Unterschriften gesammelt. Beim Felsenkeller hat die mediale Aufmerksamkeit damals geholfen. Ich drücke die Daumen, dass der Kiezladen bleiben kann! Hier geht es zur Petition auf Change.org.
Neben all den bewegenden Eindrücken gab es aber auch ein paar schöne Entdeckungen. Etwa der Verkauf von leckeren Orangen, Marmelade und mehr direkt aus Basilikata vor der Bar Oro Nero in der Akazienstraße 10. Ich musste leider 3 kg Orangen mitnehmen. 😋 Und an der Ecke Akazienstraße / Grunewaldstraße richten sich gerade ein neuer Fahrradladen und ein Späti ein. Okay, Letzteres gibt es eigentlich bereits im Überangebot.
Und auf eines ist in der Akazienstraße immer Verlass: die Schlange vor dem Café Double Eye. Manches ist zum Glück dann doch wie „früher“.
Hier der Streifzug in Bildern:
